Nach nur gut drei Wochen Unterrichtszeit kam ich letzte Woche bereits in den Genuss meiner ersten Ferien. Da ich in meiner Position als Assistent auch nichts vorbereiten oder korrigieren muss, hatte ich im Prinzip die ganze Woche zur Verfügung. Patricia und ich trafen uns am Samstagnachmittag in München; für mich begann die Reise allerdings schon am Freitagabend mit einem Zwischenstopp in London, den ich zwangsmässig einlegen musste, weil ich einen zu frühen Flug gebucht hatte, was ich allerdings erst später entdeckte. Durch diesen Fehler konnte ich also noch einen Abend und eine Nacht in London verbringen, wo ich mich mit Queen Mary, einer ehemaligen Moviekollegin traf, die im Moment in London studiert.
Am Samstagmorgen machte ich mich dann auf den Weg in Richtung Süden und kam nach meinem Flug im Propellerflugzeug pünktlich in München an. München war die erste von sechs Stationen in ganz Deutschland, die Patricia und ich per Interrail erkundeten. In München spielte das Wetter noch mit, wenn es auch sehr kalt war, und so erkundeten wir die grossen Sehenswürdigkeiten und labten uns an Weisswürsten, Spanferkel, Schweinshaxen und Mass Bier. Nach zwei Übernachtungen ging es am Montagmittag weiter mit Ersatzzügen, da die ICEs ja aller kontrolliert werden mussten, nach Dresden. In Dresden sind im nach dem zweiten Weltkrieg völlig zerstörten und wieder aufgebauten Stadtkern die Sehenswürdigkeiten alle schön nahe beieinander gelegen und vom gegenüberliegenden Flussufer hat man schöne Ausblicke auf die Semperoper, den Dom und die Residenz. Nach Dresden kamen Jena und Weimar an die Reihe, wo natürlich Goethe und Schiller eine grosse Rolle spielten und immernoch spielen. Im Gegensatz zu vielen Schriftstellern scheint besonders Goethe schon zu Lebzeiten ein recht feudales Leben geführt zu haben, was sich bei einem Rundgang durch sein grossräumiges Wohnhaus klar zeigte. Am Donnerstag führte uns unsere Reiseplanung nach Köln, wo vor allem der monumentale Dom und die grandiosen Schnitzel beeindruckten. Ein Spaziergang dem Rhein entlang führte uns an netten Häuschen vorbei, wenn wir auch festellten, dass der Rhein in Schaffhausen viel schöner ist als wie der in Köln. Am Freitagabend dann erreichten wir unsere letzte Station Hamburg. Neben dem Wahrzeichen der Stadt, der St. Michaeliskirche, von den Hamburgern liebevoll Michel genannt, hinterliess vor allem die gut einstündige Hafen- und Speicherstadtrundfahrt am Samstagabend einen bleibenden Eindruck mit schönen Aussichten auf das Lichtermeer des Hafens und vor allem die trockengelegte Queen Mary 2, das längste Passagierschiff der Welt. Unseren Abschlussabend verbrachten wir auf dem Kiez, der aber mit schlechtem Wetter und sturem und unspontanem Service in Restaurant und Bar nur bedingt zu überzeugen vermochte.
Nach einer Woche, die viel zu schnell vorbeiging, hiess es am Sonntagnachmittag am Hamburger Bahnhof schon wieder Abschied nehmen; Patricia bestieg den Zug für ihre mehrstündige und volle Reise nach Zürich, während ich via Hamburg Flughafen und London wieder nach Leeds zurückkehrte. Immerhin wurde meine wehmütige Stimmung beim Anflug auf London von einer schönen Aussicht ein wenig gehoben.
Und schon hat mich der Alltagstrott wieder...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen