Sonntag, 17. Mai 2009

Byebye Barbeque mit dem Wharfedale German Circle

An meinem letzten Sonntag in England lud ein letztes Mal der Wharfedale German Circle, zur Schlusswanderung durch die Yorkshire Dales und zum Byebye BBQ. Eine kleinere Gruppe traf sich, dem Wetter trotzend respektive auf das Beste hoffend, in Ilkley und machte sich auf, ein letztes Mal die Gegend zu erkunden. Der Trotz wurde auf die Probe gestellt und die Hoffnungen vernichtet, als es bald nach Abmarsch zu regnen anfing. Wir marschierten aber ungetrübt weiter und ein Wald bot einerseits Dach und andererseits einen wunderschön mit blauen Glockenblumen übersäten Boden. Höhepunkt der Wanderung war, als eine mir ungeliebte Spanierin ihre Kamera von einer Brücke aus auf Nimmerwiedersehen in einen Fluss schmiss. Schadenfrohe Lacher waren ihr gewiss. Nach doch drei Stunden Wanderung erreichten wir schliesslich unser Ziel, wo wir bestens verköstigt wurden. Das BBQ wurde allerdings nach drinnen verlegt, Würste gabs trotzdem, auch wenn sie aus dem Ofen kamen. Ein ganzer Tisch war mit Salaten vollgestellt und es gab von allem reichlich. Dasselbe gilt für das Dessertbuffet, wo ich ebenfalls dreimal zulangte. Hungern musste ich definitiv nicht. 
Der bevorstehende Abschied und die Trennung meiner Leeds-Familie kommt nun immer näher und fast die gesamte Woche ist schon verplant mit Abschiedsessen und gemeinsamen Abenden. Nach fast acht Monaten gemeinsamen Ausflügen und schönen Abenden, Tagen und Wochenenden ist allen doch recht wehmütig zumute und auch ich erwarte den Samstag mit einem zwei lachenden und einem weinenden Auge...

Fotos hier: 

Samstag, 16. Mai 2009

Fruity Friday mit der Meute

Gestern Abend packte ich eine der letzten Möglichkeiten, mein hölzernes Tanzbein zu schwingen und ging mit Julia, Franziska, Mareike und ihrer Schwester Anne-Mie auf die Piste. Nachdem ich auf dem Fussweg zu Julia nach Hause erstmal gründlich vom vorüberziehenden Gewitter durchnässt wurde, glühten wir bei Julia zu Hause auf, wie in guten alten Zeiten vergangenen Novembers, und vor allem ich half Franzi bedeutend, ihre Lehrerabschlussessensreste zu vernichten, die sich in Form von Donuts und Miniswissrolls präsentierten. Nach Bier meinerseits und zwei Flaschen Lambrini (von den jungen englischen Teenagerinnen bevorzugtes birnenproseccoähnliches Getränk, das vor allem wegen des günstigen Preises guten Absatz findet und, wie uns gesagt wurde, hauptsächlich auf Parkbänken und an Tankstellen konsumiert wird) auf der Seite der Mädels gingen wir dann zur Uni, deren Kellersystem sich jedes Wochenende in eine enorme Partylokalität verwandelt. Auf mehreren Stockwerken sind mindestens drei Tanzflächen, auf denen allerdings  schlussendlich doch meist die selbe Musik gespielt wird, und die sind überschwemmt von Studenten, die sich, wie wir klar feststellen konnten, auch nicht intelligenter kleiden als die grosse Masse an Ausgehenden. Was zu lustigen Momenten führte, wenn man die wurstpellenähnlichen Frauen mit ihren Trittchen halb die Treppe runtersegeln sah. Julia, Franziska, Mareike, Anne-Mie und ich hatten jedenfalls Spass, bis uns das Wummern der Technomusik dann irgendwann doch zu konstant und laut wurde und wir den Heimweg unter die Füsse nahmen. 

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Montag, 4. Mai 2009

Das letzte Wochenende auf Reisen: Hadrian's Wall und Newcastle

Drei Wochen vor dem Ende meiner Assistenzzeit in England bin ich dieses Wochenende zum letzten Mal losgezogen, meine "Zweitheimat" zu erkunden. Zum ersten Mal ganz alleine, brachte mich der Zug durch die Yorkshire Dales (in denen auch Keighley liegt) nach Carlisle, wo ich aufgrund mangelnder Planung einen Aufenthalt von zwei Stunden hatte, den ich mir aber mit einem Curry und einem kurzen Stadtrundgang versüsste. Danach brachte mich der Bus mit der passenden Nummer AD122 (mehr dazu weiter unten) weiter zu meiner Jugendherberge in Once Brewed, fast direkt am Hadrian's Wall. 
Ein paar Zahlen und Fakten zum Hadrian's Wall. Die rund 122km lange Mauer verläuft südlich der heutigen schottisch-englischen Grenze von der Westküste (in Carlisle) bis zur Ostküste (in Newcastle). Sie wurde im Jahr 122 (deshalb die Busnummer) vom Kaiser Hadrian in Auftrag gegeben. Die Mauer war (angeblich) zwischen fünf und sechseinhalb Metern hoch und drei Meter breit. An vielen Stellen hat man die Breite allerdings wahrscheinlich aus Zeit- und Materialgründen auf zwei Meter reduziert. Heute ist die Mauer noch höchstens knapp mannshoch und an vielen Stellen überhaupt nicht mehr zu sehen. Die Römer errichteten sogenannte "milecastles," die im Abstand von einer Meile (was du nicht sagst) am Wall aufgebaut und der Truppenunterstützung dienten. Zwischen zwei milecastles waren immer zwei Wachttürme, sogenannte "turrets" in die Mauer eingebaut, die hauptsächlich der Unterkunft und Kochgelegenheit für die patroulliernden Truppen diente. Ein wenig von der Mauer zurückgezogen wurden in den Jahrzehnten nach dem Bau (anfänglich wurden die Truppen von weiter her beigezogen) Forts errichtet, die gut 1000 Soldaten Platz baten und um die in der Folge auch Zivilsiedlungen entstanden. Die etlichen Tore in der Mauer zeugen davon, dass die Mauer nicht nur defensive Zwecke hatte, sondern auch als Kontrollpunkt für "Grenzgänger" gebraucht wurde, an dem man Zölle von der lokalen Bevölkerung, mitten durch deren Schafweiden die Mauer teilweise verlief, einfordern konnte. Nach heutigen Schätzungen hätte ein solches Bauwerk heute etwa 3 Milliarden Pfund gekostet. 
Ich kam also am Samstagnachmittag an und besichtigte dann sogleich das Fort Vindolanda, respektiv, was davon übrig ist. Neben zahlreichen Ruinen, die den Grundriss des Forts in etwa zeichnen, wurden hier sehr wichtige Funde für die Römerforschung gemacht: kleine Holztafeln mit persönlicher Korrespondenz von Soldaten und Vorgesetzten. So findet man zum Beispiel eine Geburtstageinladung oder eine Nachricht im Stile von "Ich schicke dir zwei Paar Unterhosen und drei paar Wollsocken." Man kann sich vorstellen, wie wichtig diese Tafeln also für die Historiker sind. Nach einem friedlichen Abend mit Spaghetti und Lektüre ging ich dann in meinem Viererzimmer, in dem nur noch ein Amerikaner schlief, ins Bett. 
Am Sonntagmorgen stand ich früh auf und stellte erst Mal erfreut fest, dass es entgegen den Prognosen nicht regnete. Ich konnte also meine grosse Wanderung in Angriff nehmen. Nach dem englischen Frühstück in der Jugi schleuste ich mich in den Hadrian's Wall Path ein und folgte diesem für den Rest des Tages. Nach etwa einer Stunde erreichte ich das zweite Fort, Housesteads, von dem noch fast der gesamte Grundriss vorhanden ist und wo mich vor allem die Latrinen faszinierten, Gott weiss warum. Vielleicht lag es daran, dass die Römer schon eine Spülung hatten, während die Menschen 1500 Jahre später ihre Fäkalien auf die Strasse warfen. 
Nachdem ich mich für etwa eine Stunde im Fort umgesehen hatte, nahm ich den Weg wieder unter die Füsse und marschierte mehr oder weniger durch, bis ich in den Überresten eines kleinen Mithras-Tempels zu Mittag ass. Sehr stilecht, in einem bald 2000 Jahre alten Tempel Chips zu essen... Nach der Mittagspause liess dann meine Euphorie über den Hadrian's Wall ein wenig nach, da dieser sich fortan hauptsächlich unter Grund, sprich nicht, zeigte. Gleichzeitig wurde der Weg nach dem anfänglichen abwechlsungsreichen Auf und Ab nun flach, was auch nichts weiter zur Vielfalt beitrug. Mein Ziel vor Augen stampfte ich aber weiter und erreichte etwa vier Stunden bevor ich damit gerechnet hatte den Endpunkt meiner Wanderung, Chesters, das dritte Fort, das ich besichtigte. Besonders faszinierend fand ich hier die Bäderanlage, die mit Heiss- und Kaltbädern und -räumen voll ausgestattet war. Ebenfalls sehr beeindruckt hat mich das nur logische, aber dennoch geniale System des Wasserflusses, der, bevor er entsorgt, noch durch die Latrinen geleitet wurde und somit die ganze Anlage sauber hielt. Diese zwei Tage haben mir nur wieder vor Augen geführt, weshalb die Römer eine solche Faszination ausüben. 
Den Rest des Nachmittags und den Abend verbrachte ich kochend, essend und lesen in der Jugi. 
Am Montagmorgen, den ich ja dank Feiertags frei hatte, brachte mich der Bus nach Newcastle am andern Ende des Hadrian's Walls (von dem ich aber nichts mehr sehen sollte). Newcastle ist vor allem für seine sieben Brücken über den River Tyne und seine von Norman Foster gestaltete Veranstaltungshalle bekannt, was bei deren Anblick nur verständlich ist. Sehr originell ist die Millenium Bridge, eine Fussgängerbrücke, die in einem horizontal liegenden Bogen über den Fluss verläuft, den man einfach vertikal aufziehen kann, wenn ein grosses Schiff untendurch muss. Einfach, aber genial. Wie die Latrinen der Römer (gut, ich höre jetzt auf damit). Meine ein bisschen zu grosszügig eingeplante Zeit verbrachte ich mit einem ausgedehnte Stadtrundgang, einem Spaziergang dem Flussufer entlang und einem Besuch von The Baltic, einem Ausstellungsraum für moderne Kunst, der, wie das Tate Modern in London, in einem alten Fabrikgebäude eingerichtet ist und das ebenfalls eine grossartige Aussicht auf die Foster-Halle und die Brücken bietet. Darin gab es eine faszinierende Ausstellung einer schwedischen Künstlerin, die mich fast zu eigenem künsterlischem Schaffen anregte. Sarah Sze heisst die Dame, wer sie googeln möchte.
Um fünf machte dann quasi die ganze Stadt zu, weil ja eben ein Feiertag war, und so verbrachte ich die letzten zwei Stunden, bis mein Zug fuhr, mit weiterer Lektüre in einem Café im Bahnhof.
Fotos hier. 

Mittwoch, 29. April 2009

Edinburgh

Letztes Wochenende stand im Zeichen von Kilt, Whisky und Haggis: der Wharfedale German Circle hatte ein Wochenende in Edinburgh organisiert. Unsere Meute fuhr am Freitagabend schon hin, nicht erst am Samstag, wie der Grossteil des Rests der Gruppe. So konnten wir schon am Freitagabend unser super Hostelzimmer beziehen und einen ersten Geschmack von Edinburgh erhaschen. Das Hostel lag ziemlich mitten in der Ausgehmeile und wir mussten sehr schnell feststellen, dass die Schotten den Engländern bezüglich Alkoholkonsum einiges voraushaben. Es wurde schon am frühen Abend gegröhlt und gesungen und die Konsequenzen des Alkoholismus waren auf der Strasse deutlich zu sehen. Wir liessen uns nicht beirren und fanden ein nettes italienisches Restaurant für das Abendessen. Danach unternahmen wir einen Abendspaziergang zur Burg und zum Parlament, der uns über die Royal Mile, die Einkaufs- und Pubstrasse von Edinburgh, führte. Nach einem Schlummertrunk gingen wir dann zurück ins Hostel und weihten unseren Schlag ein, vom Lärm des Ausgehvolks durch die halbe Nacht begleitet. 
Am Samstagmorgen trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe in der Scottish National Gallery, von wo aus Ian, ortsansässiger Freund der Organisatorin, uns einen einführenden, wenn auch wegen der sehr langsam Gruppendynamik sehr trägen Rundgang gab. So sahen wir bei Tage, was wir des Abens zuvor nächtens gesehen hatten, die Burg, die Royal Mile und das Parlament. Diesmal gingen wir allerdings ins Parlament rein, konnten sogar den Versammlungssaal besichtigen. Danach hatten wir Zeit zur freien Verfügung, die wir für schlendern und einkaufen benutzten, bevor wir uns fürs Abendessen wieder mit der Gruppe trafen. Das Hostel empfahl uns ein Restaurant, das sich als sehr gute Wahl herausstellte, das Essen war gut, speziell und günstig und der Service ausnahmsweise mal aufgestellt und freundlich. So beschlossen wir, auch noch für einen Drink da zu bleiben, bevor wir dann wieder ins Hostel zurückgingen. 
Am Sonntag führte uns Ian auf den Arthur's Seat, den Hausberg von Edinburgh, von dessen windiger Spitze man herrliche Aussichten über die Stadt, das Meer und die Highlands hat. Danach trennte sich die Gruppe wieder und unsere offensichtlich wenig kulturinteressierte und eher sparsame Meute wusste nicht so recht, was anfangen. So verbrachten wir den Nachmittag dann wie am Vortag mit Schlendern, Kaffeetrinken, Einkaufen und Pause machen, bis wir dann langsam wieder den Weg Richtung Hostel unter die Füsse nehmen mussten, um unser da deponiertes Gepäck zu holen. Die Zugfahrt nach Leeds verlief sehr friedlich, vor allem das vorher eingekaufte Picknick im Zug gefiel sehr. Es waren alle merklich müde und deshalb ganz froh, als wir endlich in Leeds ankamen. 
Fotos hier: 

Donnerstag, 9. April 2009

Lake District

Für unsere erste Osterferienwoche hatten sich meine Kolleginnen, Ina und Juliane, und ich dafür entschlossen, in den Lake District zu fahren und eine knappe Woche lang zu wandern. So fuhren wir am Freitag los in den Nordwesten Englands nach Windermere, unserer ersten Station. Wir fanden unsere Jugi schnell und machten uns dann auf, den Ort zu erkunden und dabei die offenbar englandweit bekannte und geschätzte Glacé des Lake Districts zu probieren. Wir wurden nicht enttäuscht. Dann gings auch schon bergauf auf den Orrest Head, die höchste, aber dennoch bescheidene Erhebung um Windermere. Nach nur gerade zwanzig Minuten hatten wir den "Gipfel" erreicht, mussten aber mit einer sehr nebligen und dunstigen Aussicht vorlieb nehmen. Es war aber trotzdem schön, in der Natur zu sein, den Wind zu spüren und an hunderten von frischgeschlüpften Schafen vorbeizuwandern. Und ich fand anhand eines Hörgerätes, das jemand merkwürdigerweise auf dem Gipfel verloren haben musste, heraus, dass man auch als Nichthörgeschädigter besser hört mit so einem Apparat. 
Nach unserem Spaghettiznacht (Standardessen für die folgenden fünf Tage) tranken wir in der Dorfkneipe noch ein Hallo-Ferien-Bier und erkundeten dann nur noch unser Zimmer.
Am Samtagmorgen früh ging es weiter in die zweite Station, das westlicher gelegene Coniston. In sehr windigem Wetter gingen wir halb um den See, den Coniston Water, herum und auf eine Anhöhe, von der wir einen schönen Ausblick auf das Dorf und unser Ziel für den nächsten Tag, den Old Man of Coniston, hatte. Nach einigen Unsicherheiten zwischen Wegweisern und Karte fanden wir den Weg dann doch noch zurück in unsere drei Sterne Jugi, wo wir mit einer älteren Wandergruppe Bekanntschaft machten, die uns wertvolle Tips für die folgenden Tage gaben. 
Am Sonntag stand dann der erste wirkliche Höhepunkt auf dem Programm mit der Besteigung des Old Man. Der Hausberg von Coniston ist gute 900 Meter hoch, wir wollten aber nicht einfach direkt auf den Gipfel zustürzen, sondern machten eine wunderschöne Runde über zwei andere Gipfel mit dem Old Man als krönender Abschluss. Das gute Wetter und der Sonntag sorgten dafür, dass wir unseren Weg nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch hunderte von Gleichgesinnten bahnen mussten. Lustigerweise kam ich mir als bergerprobter Schweizer doch richtig amateurhaft vor, war der Grossteil der Engländer doch mit Wanderstöcken, Trinkrucksäcken, Stulpen, Kartentaschen und Kompassen ausgerüstet. Möglicherweise kommt eine Besteigung des Old Man für einen Engländer einer Besteigung des Eigers für einen Schweizer gleich... Für den Absteig nahmen wir dann die schnellste Route, die uns auf einem sehr steilen Weg wieder zurück nach Coniston führte. 
Am Montag wanderten wir nordwärts zum so genannten Tarn House, einem künstlich angelegten See, der sich reizend malerisch präsentierte und ebenfalls hunderten von Engländern als Ausflugsziel diente. 
Am Dienstag fuhren wir weiter in den Norden zu unserer letzten Destination, Keswick. Aufgrund des schlechten Wetters verbrachten wir erstmals ein, zwei Stunden im Stadtzentrum, das voll auf die Touristenmenge abgestimmt ist und hauptsächlich outdoor Läden beherbergt, in denen wir uns aber die Zeit sehr gut um die Ohren schlagen konnten. Als es dann doch trocken blieb, machten wir uns auf zum Castlerigg Stonecircle, einer 3000 Jahre alten Steinformation ein wenig ausserhalb Keswicks, von der aus man auch schöne Aussichten auf die umliegenden Berge hatte. 
Für Mittwoch hatten wir uns mit der Besteigung des ebenfalls gut 900 Meter hohen Skiddaw ausserhalb Keswicks viel vorgenommen, mussten es aber beim Erklimmen des vergleichsweise kleinen Hausbergs von Keswick, dem Lathrigg, belassen, da uns Wind und Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung machte und dich der Skiddaw in einer dicken Wolkenschicht präsentierte. Auch Plan B, eine Wanderung entlang des Sees Derwent Water, fiel dem Regen zum Opfer und deshalb deckten wir uns in einer Bäckerei mit Scones und Danishes ein und verbrachten den Rest des Nachmittags mit proper englischer teatime. 
Am Donnerstag hiess es dann früh aufstehen und die Heimreise antreten. Für mich heisst es Rucksack aus- und gleich wieder einpacken, da ich die zweite Woche der Ferien zu Hause in der Schweiz verbringen werde. 
Fotos hier:

Samstag, 28. März 2009

Fountain Abbey

Heute stand ein Tagesausflug zur Fountain Abbey, die einige Kilometer nördlich von Leeds liegt, auf dem Programm. Auf dem Weg zum Busbahnhof wurde ich erstmal vom hässlichen Aprilwetter verregnet und verhagelt, hatte dann immerhin im Bus genug Zeit, wieder zu trocknen, da dieser auf einer Strecke von eineinhalb Stunden dreissig Minuten Verspätung hatte, wir also über zwei Stunden im gleichen Bus sassen. 
Von der Fountain Abbey, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde, sind, wie von der Whitby Abbey von letztem Wochenende, nur noch Ruinen übrig, die aber immernoch sehr imposant sind. Bis ins 16. Jahrhundert besassen viele Klöster in England enorme Reichtümer, die ihnen dann allerdings King Henry VIII mit seiner Kirchenreform abnahm, um seine Staatskassen zu füllen. Der Reichtum der Fountain Abbey ist im reinen Ausmass der Anlage deutlich zu erkennen. Die Anlage liegt in eine malerische Flusslandschaft eingebettet und in der Nähe sind auch Kunstgärten und künstliche Seen angelegt, was zum Spazieren und Verweilen einlädt. Unser Genuss davon wurde allerdings vom kalten Wetter in Verbindung mit dem heftigen Wind getrübt, so dass wir schlussendlich alle froh waren, uns in der eineinhalbstündigen Busfahrt zurück nach Leeds aufwärmen zu können. 
Fotos hier: 

Freitag, 27. März 2009

Ein gemütlicher Abend mit Roger

Für gestern Donnerstag Abend hatten sich Roger und ich verabredet, in unserem mittlerweile fast zum Stammpub erhobenen Kneipe "Boltmaker's Arms" einen Whisky trinken zu gehen. Roger dehnte das noch ein wenig aus und so gesellten sich Anne, die auch an der Oakbank angestellt ist, und ihr Mann John, bei denen Roger vorübergehend wohnt, zu uns. Nach der Arbeit und einem Kurzbesuch des Fitnessraums fuhren Roger und ich zu Anne nach Hause, wo wir etwa eineinhalb Stunden warteten, bis John nach Hause kam. Die Zeit vertrieben wir uns damit, Annes kleine Tochter Beth zu beruhigen, da sie in der Kinderkrippe auf den Kopf gefallen war (quasi abegheit..), und mit ihr bis zur Verblödung britische Kinderprogramme zu schauen. Als John dann kam, fuhren wir ins Curry House, wo wir einmal mehr ein sehr leckeres Curry bekamen. Danach gabs ein Bier im "Cricketer's Arms," Johns Stammkneipe, bevor wir dann zu den Armen des Bolzenmachers gingen und Whisky mit Bier tranken. Ich konnte leider nur feststellen, dass ich Whisky auch in England nicht mag. Um 22.27 fand dann Roger heraus, dass mein letzter Zug nach Leeds um 22.31 fuhr, so hiess es also für mich, Bier und Whisky stehen zu lassen, meine Sacken zu packen und rausgerannt. Glücklicherweise war das Pub ganz in der Nähe des Bahnhofs, so dass ich noch problemlos auf den Zug kam. War mir auch recht, eine Nacht in den Strassen Keighleys ist nicht, was irgendwo weit oben auf meiner Wunschliste steht...