Nach unserem Spaghettiznacht (Standardessen für die folgenden fünf Tage) tranken wir in der Dorfkneipe noch ein Hallo-Ferien-Bier und erkundeten dann nur noch unser Zimmer.
Am Samtagmorgen früh ging es weiter in die zweite Station, das westlicher gelegene Coniston. In sehr windigem Wetter gingen wir halb um den See, den Coniston Water, herum und auf eine Anhöhe, von der wir einen schönen Ausblick auf das Dorf und unser Ziel für den nächsten Tag, den Old Man of Coniston, hatte. Nach einigen Unsicherheiten zwischen Wegweisern und Karte fanden wir den Weg dann doch noch zurück in unsere drei Sterne Jugi, wo wir mit einer älteren Wandergruppe Bekanntschaft machten, die uns wertvolle Tips für die folgenden Tage gaben.
Am Sonntag stand dann der erste wirkliche Höhepunkt auf dem Programm mit der Besteigung des Old Man. Der Hausberg von Coniston ist gute 900 Meter hoch, wir wollten aber nicht einfach direkt auf den Gipfel zustürzen, sondern machten eine wunderschöne Runde über zwei andere Gipfel mit dem Old Man als krönender Abschluss. Das gute Wetter und der Sonntag sorgten dafür, dass wir unseren Weg nicht nur über Stock und Stein, sondern auch durch hunderte von Gleichgesinnten bahnen mussten. Lustigerweise kam ich mir als bergerprobter Schweizer doch richtig amateurhaft vor, war der Grossteil der Engländer doch mit Wanderstöcken, Trinkrucksäcken, Stulpen, Kartentaschen und Kompassen ausgerüstet. Möglicherweise kommt eine Besteigung des Old Man für einen Engländer einer Besteigung des Eigers für einen Schweizer gleich... Für den Absteig nahmen wir dann die schnellste Route, die uns auf einem sehr steilen Weg wieder zurück nach Coniston führte.
Am Montag wanderten wir nordwärts zum so genannten Tarn House, einem künstlich angelegten See, der sich reizend malerisch präsentierte und ebenfalls hunderten von Engländern als Ausflugsziel diente.
Am Dienstag fuhren wir weiter in den Norden zu unserer letzten Destination, Keswick. Aufgrund des schlechten Wetters verbrachten wir erstmals ein, zwei Stunden im Stadtzentrum, das voll auf die Touristenmenge abgestimmt ist und hauptsächlich outdoor Läden beherbergt, in denen wir uns aber die Zeit sehr gut um die Ohren schlagen konnten. Als es dann doch trocken blieb, machten wir uns auf zum Castlerigg Stonecircle, einer 3000 Jahre alten Steinformation ein wenig ausserhalb Keswicks, von der aus man auch schöne Aussichten auf die umliegenden Berge hatte.
Für Mittwoch hatten wir uns mit der Besteigung des ebenfalls gut 900 Meter hohen Skiddaw ausserhalb Keswicks viel vorgenommen, mussten es aber beim Erklimmen des vergleichsweise kleinen Hausbergs von Keswick, dem Lathrigg, belassen, da uns Wind und Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung machte und dich der Skiddaw in einer dicken Wolkenschicht präsentierte. Auch Plan B, eine Wanderung entlang des Sees Derwent Water, fiel dem Regen zum Opfer und deshalb deckten wir uns in einer Bäckerei mit Scones und Danishes ein und verbrachten den Rest des Nachmittags mit proper englischer teatime.
Am Donnerstag hiess es dann früh aufstehen und die Heimreise antreten. Für mich heisst es Rucksack aus- und gleich wieder einpacken, da ich die zweite Woche der Ferien zu Hause in der Schweiz verbringen werde.
Fotos hier:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen