Es war aber sehr amüsant mitzuerleben, was fünf Zentimeter Schnee so alles anrichten können!
Dienstag, 2. Dezember 2008
England und Schnee
Heute Morgen lag zu meiner Überraschung eine dünne Schicht Matsch auf den Strassen. Mich kümmerte das natürlich nicht weiter, abgesehen davon, dass ich beim Gehen ein wenig besser aufpassen musste. Die Verspätung meines Zuges um fünf Minuten führte ich auch nicht auf den Schnee zurück. Den englischen Umgang mit Schnee erkannte ich erst in Keighley, als ich den gewohnten Bus zu meiner Schule nehmen wollte. Der kapitulierte nämlich vor den fünf Zentimetern Schnee, der auf den Strassen lag und beschloss, gar nicht erst zu fahren. So musste ich also auf einen anderen Bus umspringen, der uns über eine andere, weniger hügelige Route von unten an die Schule brachte. Soweit, so gut. Ich erreichte die Schule zwar später als sonst, aber immernoch rechtzeitig. Ein erstes Mal überrascht wurde ich in der Schule, als von acht LehrerInnen gerade mal zwei anwesend waren. Entsprechend hektisch versuchten die dann auch, Ordnung in das Lehrermangelchaos zu bringen und so wurde ich kurzerhand alleine in Rogers siebte Klasse gestellt und musste mit denen ein Arbeitsblatt durcharbeiten, das sie aber scho letzte Woche gemacht hatten. Ein wenig Repetition kann ja nicht schaden, dachte ich mir. Da die SchülerInnen das Blatt aber schon mal gelöst hatten, waren die ersten nach etwa zehn Minuten fertig und so hiess es für mich, die verbleibenden 50 Minuten zu improvisieren. Irgendwann trudelte dann auch Roger ein, der für seinen Schulweg von Manchester nach Keighley 2 3/4 Stunden gebraucht hatte und 45 Minuten zu spät zur Schule kam. Rachel erschien wegen dem Schnee überhaupt nicht und die meisten anderen Lehrer kamen nach und nach. Als es am Nachmittag wieder zu schneien anfing, war das Chaos perfekt. Autos wurden verlassen und Heimwege zu Fuss durch den Schnee(matsch) zurückgelegt, Busse wurden stehengelassen, Züge fielen aus und auf der Strasse war eine einzige Rutschpartie. Ich betrachtete die Situation mit der nötigen Gelassenheit und einem gewissen Amusement, bis mir mitgeteilt wurde, dass die Züge zwischen Keighley und Leeds nicht fahren würden und ich um meine Heimkehr bangen musste. Roger tätigte dann allerdings einige Telefonate und fand heraus, dass der Ausfall der Züge ein Gerücht war. So konnte ich also schlussendlich ganz normal nach Hause kehren, sogar ohne Verspätungen.
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