Samstag, 7. Februar 2009

Liverpool

Heute stand der von der Uni organisierte Ausflug nach Liverpool auf dem Programm. Liverpool hatte ich bis anhin nur zweimal vom Flughafen aus gesehen und ich habe mich sehr auf diesen Ausflug gefreut. Ein Car, der bis zum letzten Platz von Sprachassistenten besetzt war, brachte uns in etwa eineinhalb Stunden von Leeds nach Liverpool. Erster Programmpunkt war "The Beatles Story." Die Beatles bestimmen das Stadtbild von Liverpool merklich, da alle vier Mitglieder aus Liverpool stammten und die Beatlesmania hier ihren Anfang nahm. "The Beatles Story" ist ein etwas überladenes Museum, dass mit Zeitdokumenten, Fotos, Musik und Kommentar von Mitgliedern und Freunden den Werde- und Untergang der Beatles dokumentiert. Überladen war es, weil die Informationen teilweise gleichzeitig von Texttafeln, aus Lautsprechern und dem Audioguide extrahiert werden musste, was dann doch etwas viel aufs Mal war. Man konnte aber durchaus auch interessante und lustige Fakten lernen, zum Beispiel, dass Ringo Starr eigentlich Richard hiess und von den drei anderen Beatles den Spitznamen Ringo bekam, weil er so viele Ringe anhatte. Oder, dass die Beatles die erste Band waren, die ein Konzert in einem Stadion gaben, in New York vor 55'000 Leuten. 
Nach dem Museumbesuch trieb es uns an die frische Luft und wir machten uns in unserem Fünfergrüppchen auf, den alten Hafen und das Stadtzentrum von Liverpool zu erkunden. Liverpool erlangte im 19. Jahrhundert als Sklavenumschlagsplatz enorme Wichtigkeit, verlor aber mit dem abflauenden Schiffshandel über die Jahre an Status und war bis etwa 1980, nicht zuletzt wegen den zahlreichen Einwanderern aus Irland, eine eher heruntergekommene und nicht sehr lebenswerte Stadt. Dann wurde das Ruder aber gewendet und man begann mit dem Wiederaufbau und der Erneuerung der zerfallenden Viertel. Das hat einerseits zur Folge, dass grosse Teile des Hafens und der Zentrums sehr moderne, attraktive Gebäude bietet, die vielfältig genutzt werden. Andererseits sieht man auch ganze Strassenzüge mit Häusern, deren Fenster mit überall gleichen, farbigen Postern verbarrikadiert sind, da diese Häuser in naher Zukunft neuen Bauprojekten weichen werden. Dadurch wirkt die Stadt sehr umtriebig und im Aufbruch begriffen, nicht zuletzt, weil die junge Musikszene auch heute noch eine grosse Rolle spielt. 
So schlenderten wir durch die Fussgängerzone, vorbei an sehr interessanter Architektur und sahen uns nur durch die Kälte gezwungen, in einem Café eine Pause einzulegen. Als letzter Halt, den wir wieder mit der ganzen grossen Gruppe unternahmen, fuhren wir vor die katholische Kathedrale, die mit ihrer etwa runden Form von aussen eher hässlich aussieht, von innen aber mit einem riesigen, grossflächigen Innenraum beeindruckt. Die Aufgabe an die Architekten war, dass 20'000 Leute gleichzeitig den Altar sehen können. Was auch heute noch sehr imposant ist, wobei ich mich frage, wann diese Räumlichkeiten wohl das letzte mal 20'000 Kirchengänger beherbergte... 
Nach diesem kurzen Abstecher in die Kathedrale bestiegen wir auch schon wider den Bus und fuhren nach Leeds zurück. 
(Fotos werden folgen, sobald ich meinen neuen Computer haben und meine Kamera wieder anschliessen kann.)

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